30 Jahre Investitionsstau abgearbeitet

30 Jahre Investitionsstau abgearbeitet KOMMUNE 3,5 Millionen Euro für das Turnhallenprogramm – Ardorf zum 30. November fertig

Als letzte der Sportstätten wurde Ardorf erneuert. Zeitlich wieder eine Punktlandung, lobte Bürgermeister Claußen. VON INGA MENNEN ARDORF/WITTMUND – Sie sind seit drei Jahren ein eingespieltes Team – Klaus Ulferts vom Bauamt der Stadt Wittmund und Bernd Janzen, Architekt des Büros Ubben, Ihnken, Ufken. Rund 3,5 Millionen Euro investierte die Stadt in den zurückliegenden Jahren in ihr Turnstättenprogramm. Jährlich wurde eine Turnhalle umgebaut, energetisch saniert und auf den neuesten Stand gebracht.

„Damit haben wir den Investitionsstau von 30 Jahren nun abgearbeitet“, freute sich gestern Wittmunds Bürgermeister Rolf Claußen bei der Begehung der Turnhalle in Ardorf. Sie ist nämlich nach Leerhafe in 2015, Burhafe in 2016 und der Finkenburg- Turnhalle im vergangenen Jahr die letzte, die auf der Prioritätenliste gestanden hat.

Energie einsparen

„Wieder einmal ist uns auch hier eine Punktlandung gelungen“, erklärte Janzen. Sowohl der Kostenplan von 800 000 Euro, aber auch der enge Zeitplan wurden eingehalten, und das, obwohl es vor dem guten konjunkturellen Hintergrund nicht mehr einfach ist, Baugewerke zu bekommen. 18 überwiegend in der Region ansässige Firmen haben seit dem 13. August die Turnhalle sozusagen auf links gedreht. Angefangen von der energetischen Sanierung mit neuen Fenstern, Außenmauer und Dämmung über die Ausstattung mit sanitären Anlagen und Hallenfußboden entspricht die Halle, die 1970 gebaut wurde, jetzt den modernen Anforderungen. In Ardorf gibt es für die Kommune noch einen großen Vorteil, denn die Halle wird durch die Nahwärme Ardorf versorgt. Das spart der Stadt Geld. Einen herkömmlichen Heizungsofen gibt es dort also nicht, nur einen Wärmetauscher. Neue LED-Beleuchtung sorgt für Licht und auch an körperlich eingeschränkte Personen wurde gedacht. „Neben dem barrierefreien Zugang gibt es nun auch eine Behindertentoilette und eine entsprechende Dusche“, erklärte der Architekt. Insgesamt wurden 800 Quadratmeter erneuert, davon entfallen auf die eigentliche Halle 400 Quadratmeter.

Prioritätenliste

In der Zeit des Umbaus mussten die Kinder ihren Sportunterricht im Freien absolvieren, auch wurden von den Lehrern Alternativen gesucht. Genutzt wird die Ardorfer Halle, die ab dem 1. Dezember wieder zugänglich ist, von der Grundschule, dem Kindergarten und den Mitgliedern des Sportvereins. Damit der Boden lange hält, werden Schutzmatten angeschafft, denn die Sportstätte dient auch für Einschulungsfeiern. „Ich kann allen Beteiligten ein großes Lob aussprechen. Mit dem Programm haben wir gezeigt, dass umfangreiche Sanierungen finanziell möglich sind, wenn man sie prioritär festlegt, ordentlich plant und ausführt“, so Claußen. Derzeit sind Stadt und Kommunalpolitik dabei, derartige Planungen für die Feuerwehrhäuser und die Kindergärten zu erarbeiten.

Neue Turnhalle 1
Bürgermeister Rolf Claußen, Bauamtsleiter Joachim Wulf, Architekt Bernd Janzen, Klaus Ulferts vom Bauamt und der Ardorfer Hausmeister Jörg Hayen (v. l.) überzeugten sich gestern von der neuen Turnhalle.
Neue Turnhalle 2
Von außen erhielt die Turnhalle neue Klinker und die fenster wurden ersetzt.
Neue Turnhalle 3
Mitarbeiter der Firma Freimuth aus Blomberg verlegten gestern noch das neue Pflaster.

Quelle: Anzeiger für Harlingerland vom 08.11.2018